über Shiatsu

Shiatsu (Shi=Finger, atsu=Druck)   ist eine aus Japan stammende Form der Körperarbeit.

Die Wurzeln liegen in der traditionellen Chinesischen Medizin und der taoistischen Philosophie, deren Grundlage die Vorstellung einer uns innewohnenden Lebensenergie ist, die uns lebendig macht und uns am Leben erhält.

Diese Lebensenergie zirkuliert durch den ganzen Körper. Doch gleich wie auf unserem Planeten Erde, gibt es in unserem Körper energetische Hauptadern, die Meridiane.
Meridiane kann man sich als energetische Hauptschlagadern  vorstellen, die alle Organe und Körpersysteme mit Energie versorgen.
Das heißt, alle Körpersysteme wie Lymphsystem, Verdauungssystem, Nervensystem, Hormonsystem usw. sind miteinander vernetzt und beeinflussen sich gegenseitig.
Nichts funktioniert für sich alleine!

Jedes Organ hat seinen eigenen Meridian, der an die Körperoberfläche, die Haut, hervortritt. Dies ermöglicht uns nicht nur einen diagnostischen Zugang, sondern auch ein gezieltes Einwirken auf das ihm zugehörige Organ.
So ist es also unsere Aufgabe, Blockaden und Ungleichgewichte im Energiekreislauf zu erspüren und das Qi (Energie) im Körper zu harmonisieren.
Dazu verwenden wir ein reiches Repertoire an Techniken wie z.B. das Dehnen einzelner Körperteile, Lockerung der Muskulatur, das Drücken von Akupressur-Punkten sowie Rotationen der Gelenke.
Die nährende, beruhigende  Berührung gehört ebenfalls dazu.
Auch Moxen (Wärmebehandlung) oder Schröpfen (Unterdruck-Behandlung mit Saugglocken) können zur Anwendung kommen.

Wirkungen einer Behandlung:

  • Entspannung und Harmonisierung
  • Dehnung und Mobilisierung und damit mehr Beweglichkeit
  • Anregung der körpereigenen Heilungsmechanismen
  • Stärkung des Immunsystems und der Abwehrkräfte
  • Verbesserung von Körperbewusstsein, Körperhaltung
  • Vertiefung der Atmung
  • Harmonisierung des Verdauungssystems

Wann ist eine Behandlung empfehlenswert:

  • bei Verspannungen aller Art
  • bei Nacken- und Rückenschmerzen
  • bei Problemen der Gelenke und des Bewegungsapparates
  • bei Kopfschmerzen und Migräne
  • bei Menstruationsbeschwerden und PMS
  • bei Verdauungsproblemen
  • bei Stress und Schlafproblemen
  • bei Müdigkeit und Erschöpfung
  • bei Traumata nach Unfällen und Operationen
  • als Begleitung während und nach der Schwangerschaft
  • als Unterstützung und Begleitung von schulmedizinischen, psychotherapeutischen und physiotherapeutischen Behandlungen
  • aber auch einfach nur, um sich etwas Gutes zu tun

Eine Sitzung dauert in etwa eine Stunde, inklusive Vor- und Nachbesprechung des Erlebten.

Geschichtliches

Shiatsu ist eine aus Japan stammende Form der Körperarbeit, die sich in all den Jahrhunderten von ihrer Ursprungform „Anma“ weiterentwickelt hat.
Ursprünglich brachten chinesische Ärzte ihre Behandlungsformen aus der traditionellen Heilkunde nach Japan.
Dort hat sich, unter  Anpassung an die alten japanischen Methoden,  „Anma“ als eigene therapeutische Methode entwickelt.
Die Anma-Methode war eine angesehene und wirkungsvolle Heilmethode gegen zahlreiche Erkrankungen und wurde bis Anfang des 20. Jahrhundert in Japan praktiziert.

Maßgebend für die Weiterentwicklung von Anma war Tokojiro Namikoshi, der den Namen Shiatsu kreierte  und die einfachen, wirkungsvollen Techniken der Anma-Methode mit modernen physiotherapeutischen Techniken verband.

Weiters ist Shizuto Masunaga zu erwähnen.

Als Professor der Psychologie, und langjähriger Lehrer an Namikoshis Schule, verband er die Psychologie, die moderne westliche Physiologie und die Wurzeln der traditionellen chinesischen Medizin mit der orthodoxen Shiatsu-Praxis.
Masunagas Stil verbreitete sich besonders im Westen.

Wataru Ohashi war der erste japanische Shiatsu-Therapeut und Lehrer, der Shiatsu in den 70-er Jahren in Amerika populär machte.